Sonntag, 28. April 2013

4. Wiener Brief 2.0


Lieber Leser,
auch wenn Du Dich noch etwas alleine fühlst, so ist es nur mehr eine Frage der Zeit, bis Du nur noch einer unter vielen bist. Aber zurzeit ist es leider noch so, und das möchte ich auch gar nicht beschönigen, dass es Dich noch nicht sooo oft gibt. Aber das ist ja wohl (hihi) mein Problem und ich verspreche hiermit, dass ich Dich, lieber Leser, nicht mehr, oder nicht mehr so oft ;-), damit belästigen werde. Obwohl (da schau an, eine Variante) sich das Problem der wenigen Leser und nebenbei bemerkt noch überhaupt keiner aktiven Leser (den einen Follower und Kommentarautor kenn ich persönlich ganz gut ;-) und der zählt nicht) auch auf den Leser auswirken könnte. Ich mach das ja nicht zum Spaß, ähm, falsch, natürlich mach ich das zum Spaß. Aber, ähm, tja, Faden verloren… Bis zum nächsten Brief hab ich den Faden wieder und laber euch dann damit voll.

Heute hingegen wird von ärztlich verschriebenen Biergartenbesuchen und anderen Härtetests erzählt. Da ich mich nicht für eines der beiden Themen entscheiden konnte, werd ich heute beide verarbeiten. Damit es verständlich wird, hier die Vorgeschichte zur Geschichte.
Vor nicht allzu langer Zeit in einem relativ bekannten Krankenhaus, das sich nicht nur durch Barmherzigkeit auszeichnet, sondern vor allem durch Menschlichkeit, wurde dem Autor ein nicht weiter lebensnotwendiges, zumindest wurde mir das von vielfältiger Stelle mehrmals und glaubwürdig versichert (auch haben meine online-Recherchen nichts gegenteiliges ergeben. Wobei man mit der online-Recherche aufpassen muss, weil man, sofern man lange genug danach sucht, auch immer die gewünschte Antwort findet ;-) ), Organ entnommen und zur weiteren freien Verfügung auf dem Nachtkästchen im Krankenhaus platziert. Also nicht das ganze Ding, sondern nur den Inhalt. Widerlich, oder? Kann auch nur einem Arzt einfallen.
Lässt man seine Allgemeinkenntnisse der Medizin mal kurz Revue passieren, so kommt man relativ rasch auf die in Frage kommenden Organe, oder kann zumindest mal einige ausschließen. Es sollten nach meinem nicht sehr tiefschürfendem Wissenstand in medizinischen Dingen nur mehr zwei Alternativen übrig blieben. Und der Blinddarm (ja liebe Mediziner, ich weiß, das Ding das man entfernt ist gar nicht der Blinddarm, sondern der Wurmfortsatz des Blinddarm, oder so ähnlich. Is ja auch egal, weil jeder weiß um was es geht) ist es nicht. Der hat es nicht mal zwanzig Jahre im Körper ausgehalten, bevor er sich auf den Weg in eine neue, für ihn vielleicht bessere Welt auf gemacht hat. Ich hab auch nie wieder was von ihm gehört. Schade, man hat ja immerhin fast ein halbes Leben (wir wollen mal nicht übertreiben ;-) ) miteinander verbracht. Aber so sind sie nun mal, einmal flügge, sind sie auch schon auf und davon, ohne ein einziges Mal zurückzublicken… Aber ich schweife schon wieder ab ;-).
Wir haben den Blinddarm ausgeschlossen, bleibt also nur noch die Gallenblase. Richtig. Ob man’s glaubt oder nicht (ist mir im Übrigen aber auch so was von egal), das Ding braucht kein Mensch mehr. Zumindest wurde mir das so von medizinisch bewanderten Menschen erklärt. Früher, also richtig früher, als wir noch in Höhlen lebten und man eventuell alle paar Tage das Glück hatte, ein Schwein oder dergleichen zu erlegen und zu seiner Sippe nach Hause zu schleifen, hat der gute Höhlenmensch das ja auch gleich auf einen Sitz verputzt. Und das ist ein anderer Auftrag an alle Beteiligten im menschlichen Verdauungsvorgang, als es heute der Fall ist, im Überangebot, das auch noch zeitlich unbefristet vorliegt. Da war es eine durchaus sinnvolle Einrichtung der Natur, einen Zwischenspeicher für die Gallenflüssigkeit anzulegen, um solch Unmengen an Nahrung verdauen zu können. Aber heut zu Tage reicht der im Prinzip „just in time“ angelieferte Saft den die Leber produziert. Wer isst heute schon noch ein ganzes Schwein. Also alleine. Und ein Spanferkl zählt hier nicht, das ist viel zu klein. So was verdrückt unsereins im Sommer ja fast wöchentlich ;-).
Ich fasse zusammen (keine Angst, ist noch nicht aus, nur mal so zwischendurch, dass mir der Leser nicht abhanden kommt, bei den kompliziert verschachtelten Sätzen (mit etlichen Klammern)): Die Galle ist weg (und kommt auch nicht mehr wieder). Die Operation ist eine der Standard-OPs. Aber weil auch diese unter Vollnarkose durchgeführt wird, nicht ganz ungefährlich. Also schon eher was für richtige Männer ;-). Und gerade weil bei so einer OP einiges schief gehen kann, ist es wichtig, den erfolgreichen Verlauf der OP immer wieder in verschiedenen Stadien der Genesung zu überprüfen.
Test 1: Die Dichtigkeit
In der Regel bedeutet eine Operation die Integrität der Haut zu verletzten, sprich der Chirurg schneidet Löcher in den Patienten. So auch bei der angesprochenen Gallen OP. Hier wird zwar nur noch mit minimalen Eingriffen gearbeitet, sprich einige kleine Löcher und weil er eh schon da ist, wird auch der Nabel gleich als Ein- und Ausgangsloch in den Körper verwendet, aber Loch ist Loch. Und falls das Loch später, wie in meinem Fall, kein Loch mehr sein soll, sondern dicht sein soll, ist es wichtig dies zu testen. Und bevor das hier mal wer versuchen sollte nachzumachen, das ist keine gute Idee. Das Prüfen der Dichtigkeit ist dabei nicht das Problem, das Vorgelagerte, sprich Löcher in den Körper schneiden schon eher ;-).
Nach erfolgreich absolvierter medizinischer Nachuntersuchung steht der ersten Dichtigkeitsprüfung auch nichts mehr im Weg (erste?, ja richtig, da kommt wahrscheinlich noch ne zweite ;-) ). Am besten dazu eignet sich gleich das Buffet des Krankenhauses seiner Wahl für die Nachuntersuchung (wie gesagt, die Barmherzigkeit meiner Wahl ist unübertroffen). Zur Absicherung des Tests nimmt man sich einen guten Freund/Bekannten/Mann von der Straße/Zeitungs- oder Rosenverkäufer, je nach Uhrzeit des Tests, und trinkt ein kleines Bier. Falls die Frage, warum ein Bier und um Himmels willen, warum ein kleines, auftauchen sollte, so gebe ich zu Bedenken, es handelt sich um die erste kleine Dichtigkeitsprüfung. Wir wollen ja mit der Gesundheit nichts übers Knie brechen. Ist das Glas geleert, so wartet man geduldig unter dauernder Beobachtung seiner Oberbekleidung. Treten dort nach einigen Minuten feuchte Flecken rechts unter dem Rippenbogen auf, kommt der Begleiter, wen auch immer man gewählt haben mag, zum Zug. Der verständigt den Arzt, was in einem Krankenhausbuffet ja keine größere Schwierigkeit darstellen sollte und begleicht nach dem Abtransport des neuerlichen Patienten die Rechnung im Buffet ;-).
Hat man, wie der Autor selbst, die erste Dichtigkeitsprüfung überstanden, heißt es warten. Wie bei jedem Gewerk, braucht es auch in der Medizin Zeit, um auf etwaige Fehler drauf zu kommen. Und da es ja nicht nur mich als ehemaligen Patienten interessiert, ob ich mein Leben wieder in vollen Zügen genießen kann, sondern auch meinen Chirurgen (ja, ich hatte hier einen besonders guten und engagierten seiner Zunft), gab‘s den quasi ärztlich verschriebenen abschließenden Härtetest.
Test 2: Das Schweizerhaus
Zur Lokalität möchte ich nicht sonderlich viel schreiben. In jedem Wien-Reiseführer enthalten, mit einem entsprechenden Internetauftritt versehen, ist das Schweizerhaus eine Wiener Institution. Der Biergarten in Wien. Und das in der Idylle des Praters, mitten in Wien. Um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, speziell bei meinen deutschen und hier den bayrischen Lesern, bitte keine eigene Brotzeit ins Schweizerhaus mitbringen. Das gibt’s nur in Bayern. Hier würde man wohl keinen Einlass finden bzw. wäre der Weg nach draußen ein recht schnell angetretener, sobald die Jause mal ausgepackt ist. Aber das soll der Freude am Lokal keinen Abbruch tun, ganz im Gegenteil, hier werden DIE Stelzen in Österreich gemacht. Und ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass sich einige deutsche, ja ich gehe sogar so weit und behaupte, einige bayrische Biergärten hinten anstellen müssen, was die Qualität der Stelzen angeht. Preislich hingegen gäb’s durchaus Luft nach unten ;-).
Und damit sind wir schon beim zweiten Test angelangt. Iss Fett! Zur erfolgreichen Absolvierung des zweiten Tests bedarf es aber auch, wie im ersten Test schon der Fall, einiges an Vorbereitung. In das Schweizerhaus geht man nicht so einfach. Das hat nämlich den Nachteil, dass man keinen Platz bekommt. Auch wenn das Platzangebot nahezu unüberschaubar wirkt, ist es doch so, dass bei halbwegs annehmbaren Temperaturen und bis zum Nieselregen, der gesamte Garten voll oder reserviert ist. Also entweder auf nen Tisch ewig warten, oder einfach reservieren.
Hat man seine Plätzchen gefunden geht’s ans bestellen. Die Kellner sind, wie es sich für Freiberufler, oder zumindest Umsatzbeteiligte gehört, sehr flink. Und die Stelze ist ein Traum. Aber das Ganze dient ja einem medizinischen und nicht einem niedrigen persönlichen Zweck. Also braucht es für den Test noch einige Begleiter. Zufälligerweise begab es sich, dass sich solche ja so wie so mit mir justament im Schweizerhaus, zum Zwecke eines geselligen Beisammenseins, treffen wollten. Und sie unterstützten mich überaus fürsorgend mit dem Bestellen einer Stelze und dem Essen des Muskelfleisches der Stelze. Für mich gab‘s, ärztlich verschrieben, das Fett weg ;-). Nicht das ich der knusprigen Haut nicht eh schon seit Ewigkeiten verfallen bin, so ist der Fettanteil aber kein Kindergeburtstag mehr. Aber medizinisch etc…
Jetzt kommt der bereits oben erwähnte und nicht mehr ganz so direkt medizinisch notwendige Teil 2 des Härtetests Schweizerhaus. Um der Stelze Herr und natürlich auch dem Umfeld eines Biergartens gerecht zu werden, muss Bier her. Die große und abschließende Dichtigkeitsprüfung. Um die Dichtheit nachhaltig sicher zu stellen, muss mit einem erheblich höheren Druck geprüft werden…
Um das hier nicht weiter vertiefen zu müssen und wieder merkwürdige Meldungen bezüglich meines Trinkverhaltens zu bekommen, fasse ich zusammen (ja, jetzt is gleich aus). Sowohl Test 1 und Test 2 und hier wiederum beide Teile sowohl getrennt wie auch gemeinsam, wurden erfolgreich bestanden und machen aus mir somit einen besseren Menschen ;-).
Stefan

Freitag, 19. April 2013

3. Wiener Brief 2.0

Jetzt werden sich einige schon fragen, wie macht er das bloß (zumindest jene von euch, die mich bereits kennen)? Früher schrieb er sehr unregelmäßig in zum Teil unsagbar langen Abständen und jetzt, wo er glaubt einen Blog haben zu müssen, schreibt er mindestens einmal die Woche. Und er schreibt nicht irgendein Zeugs, das keinen interessiert, nein, tiefgründiges, spannendes und unterhaltsames fließt einfach so aus der sprichwörtlichen Feder und versüßt den Tag des Lesers. Tja, das wird wohl (da is es wieder) eine Zeitlang zumindest mein Geheimnis bleiben. Aber so viel sei schon mal verraten, es hat was mit einem glücklichen Leben zu tun.

Mittlerweile mutiere ich ja zu einer Art Promi. Zumindest wenn man Promis so definiert wie ich das tue (und gleich mal vorweg, ich definiere das wie ich es will und nicht anders, da könnt ihr euch auf den Kopf stellen, wird mir das wurscht sein ;-) ). Bis vor kurzem war mir ja noch nicht mal klar, dass es verschiedene Klassen von Promis gibt. So gruppiert der Kenner der Szene die Promis geschickt durch die Verwendung von einzelnen Buchstaben des Alphabets. Die Wichtigkeit des Promis steigt verkehrt proportional mit dem Platz des Buchstabens im absteigend von A nach Z sortierten Alphabet. Ja, ok, man kann‘s auch etwas einfacher Ausdrücken, A-Promis sind super wichtig, B-Promis schon etwas weniger und C-Promis sind im eigentlichen Sinne gar keine Promis mehr, sondern wären nur gerne welche ;-). Müsste ich mich selbst in eine der Schubladen legen, so müsste ich wahrscheinlich auf Ziffern zurückgreifen und hier würde selbst die 9 nicht reichen, also doch eher ein Sonderzeichen ;-). Aber bevor es zu persönlich wird möchte ich erst folgende brennende Frage stellen (und beantworten ;-) ).

Was ist ein Promi und viel wichtiger, wie erkenne ich ihn? Um einen Promi in freier Wildbahn zu erkennen bedarf es vor allem in den weiter hinteren gelegenen Promi-Kategorien viel Erfahrung. Und die kann man sich entweder auf Veranstaltungen holen, die oberflächlich betrachtet scheinbar nur dazu dienen, diese Promis in Rudelform an ein Buffet zu locken, oder, falls man solch Veranstaltungen nicht besuchen möchte, oder was wahrscheinlicher ist, nicht darf ;-), weil man wieder nicht eingeladen wurde, dann bleibt nur noch die Klatschpresse in der persönlich bevorzugt Form, wie zum Beispiel Papier (da muss ich auch gleich einhaken und mit meinem abgestaubten Expertenwissen einen auf Wichtig machen, oder wie es auch so schon heißt, einen auf dicke Hose. Papier ist nicht gleich Papier [der ist für Dich Christian ;-)]. Man unterscheidet nicht nur in der Art der Herstellung, sondern vor allem die Qualität des Papiers selbst. Dazu ein kleines Experiment zum Mitmachen: Nehmt euch eine beliebige Zeitung, kann auch ruhig die gestrige Kronenzeitung oder Bild sein, ich verpetz keinen, und legt daneben die aktuelle Ausgabe des Playboys. Auch hier spielt es keine Rolle, ob der vom letzten Monat ist. Und jetzt versucht mal gleichzeitig jeweils eine Seite zu befühlen. ..ich sitze jetzt seit gefühlten Stunden vorm Playboy und weiß nicht mehr wieso ich da ne alte Zeitung liegen habe. Also brechen wir das Experiment an dieser Stelle ab, schmeißen die Zeitung weg, stellen den Playboy zurück ins Bücherregal und fahren fort im Text), oder in bewegten Fernsehbildern (war jetzt ganz schön schwer wieder in den Satz zu finden, oder? Ich könnte die Sätze ja auch kürzer machen, oder weniger unnötiges Zeug dazwischen schreiben, aber wieso sollte ich das nur tun?). Hat man sich fürs erste genug im Trockentraining fortgebildet, so kann man sich an ersten Feldversuchen versuchen (das Wortspiel ist übrigens beabsichtigt). Wichtig zu erwähnen bevor sich hier jemand in die Ausbildung stürzt sei auch noch, es macht überhaupt keinen Sinn, wenn man kein Gesichter- und Namensgedächtnis hat. Auch deshalb hab ich den Weg des Promis eingeschlagen, oder besser gesagt, einschlagen müssen, ich kann mir nix merken. Das liegt aber nicht an meinem Alter, das ist noch im grünen Bereich, nein, meine anderen Fähig- und Fertigkeiten haben sich meine geistigen Kapazitäten geschnappt und auf der Strecke blieb mein Namens- und Gesichtergedächtnis. Ja, beides und ja, ich weiß, das kann nix :-(. Aber wie gesagt, ich hab andere Vorzüge ;-).
Zurück zur Frage wie ich einen Promi erkenne. Es hängt, wie erwähnt sehr viel vom Training ab. Aber hat man sich eine solide Basis erarbeitet, begibt man sich zu Beginn am besten auf Veranstaltung die keiner Einladung bedürfen. Die Schwierigkeit hier ist, dass man auf solch offenen Veranstaltungen auf eine kaum nennenswerte Promidichte trifft. Und wenn, sind das Promis die weit hinten in der inoffiziellen Promireihung stehen.
Erst wenn man selbst zu Events eingeladen wird, dann hat man den Sprung vom versierten Zuschauer zum Promi geschafft. Und hier an dieser Schwelle stehe ich. Nein, die Schwelle ist bereits mit einem großen Zeh überschritten. Man mag es kaum glauben, aber so ist es. Und das hat jetzt nichts mit meinem Blog und meiner plötzlichen Berühmtheit zu tun ;-). Nein, das hat einzig und alleine mit meinem glücklichen Leben zu tun. Und wieso das so ist und ob es auch wieder mal was Sinnvolles gibt, erfahrt ihr vielleicht beim nächsten Eintrag im Blog…
Liebe Grüße,

                Stefan

Sonntag, 14. April 2013

2. Wiener Brief 2.0

Es ist Wochenende und so wie es aussieht hab ich Zeit zum Schreiben.  Nicht weil ich ein unsäglich einsamen und trauriges Leben hab, nein liebe Leute, ich nehm mir die Zeit und viel wichtiger, es gibt wieder was zu erzählen.

Es ist Vienna City Marathon Zeit. Menschenmassen strömen nicht nur durch gut abgesperrte  Straßen, und zwar zum Teil so gut abgesperrte Straßen, dass man selbst als Fußgänger nicht alle Teile der Stadt ohne größere Wartezeiten oder Umwegen besuchen konnte. Mal ganz davon abgesehen, dass die Menschenmassen hinter den Absperrungen eine erschreckend hohe Menschendichte aufwiesen und man Gefahr lief, sich darin zu verlieren, oder gar für immer und ewig darin zu verschwinden. Deshalb hier ein Tipp an den Wienbesucher am Marathon Wochenende. Entweder mitlaufen (die Dichte der Läufer nimmt nach dem Start exponentiell ab), oder einen Bummel durch die Außenbezirke planen, aber nicht im Prater und nicht entlang der Wienzeile. Wobei da gibt’s eh nichts anzusehen, oder (böse Kommentare würd ich in dem Fall sogar verstehen)?
Ich tat beides nicht. Mein Fehler, ich weiß. Aber da es das erste Wochenende seit gefühlten 34 war, das uns Sonnenschein vom Feinsten servierte, war die Versuchung einfach zu groß, die Stadt zu Fuß zu erkunden, die so viel zu bieten hat. Auch ein Fest meiner Landsleute im Zentrum der Macht. Das Steirerdorf am Rathausplatz (oder wie auch immer es genau heißt). Und da es sich, wie erwähnt, um meine Landsleute handelt, und der Steirer an sich sehr heimatbezogen ist, konnten wir nicht umhin, diese ausgesprochen schöne Veranstaltung nicht nicht zu besuchen.
Gesäumt von unzähligen Standln (für meine lieben Leser aus den bundesdeutschen Gefilden: Budl ;-) ) füllt man sich zwar nicht wie zu Hause, dafür ist es hier zu eng, kann aber doch seine Leibspeisen zu halbwegs moderaten Preisen genießen. Also wenn man die Preise der Großstadt als Bezugspunkt nimmt, nicht die, die man vom Land her gewöhnt ist. Das kulinarische Angebot ist halbwegs vielfältig um nicht zu sagen vielfettig, aber man muss ja nicht zum Speckbrot mit reichlich Butter drunter greifen, ein genussvoller Biss in in Fett heraus gebackenen Strauben tut’s auch ;-). Fehlt nur noch der passende Aufputz für mich und der ist schnell in Form meiner entzückenden Freundin gefunden. Natürlich traditionell in ein Dirndl (für meine lieben Leser aus den bundesdeutschen Gefilden exklusive Bayern und alle die jemals am Oktoberfest waren: ähm, tja, schwierig, das Dirndl ist eine Art Kleid, Mist, hier würde ich gerne auf meinen Nachbar-Blog verweisen, aber der ist noch verweist. Aber sobald der online ist, werde ich darauf verweisen und ihr bekommt fachfrauische Auskunft) gehüllt. Leider Geil (gestohlen, ich weiß, aber so treffend). Hat man sich nach kurzem Kampf ein Stehtischerl (für meine Leser….eh schon wissen: die Endung –erl wird bei uns für die Verniedlichungsform verwendet, sprich Stehtischerl = kleiner Stehtisch. Ich hoffe, ich muss Stehtisch nicht erklären;-) ) organisiert, am einfachsten indem man sich als „Einheimischer“ zu erkennen gibt.
Getrunken wird traditionell Alkohol in Form von exquisitem Bier (das Grüne und das Blaue zählen zu den Klassikern), oder einer unserer mittlerweile weltweit geschätzten Weine. Und hier heben sich nochmals unsere Weißen ab und zwar deutlich. Bei der Aufgabe die verschiedenen Sorten zu verkosten und zwar nicht in der Form einer Weinverkostung, wo man nicht mal richtig dran nippt, sondern gleich alles in nen Eimer spuckt, nein, wenn schon  dann richtig. Wie bei uns üblich, nimmt man das Einschenken nicht ganz so genau und erschwert die Aufgabe dadurch deutlich. Und glaubt mir, es reicht, wenn man sich bei einem Weinbauern durchs Sortiment kostet und hier nur die Weißen. Wobei, wenn man schon Steirer vor sich hat, sollte man zumindest den Schilcher („Schücha“, will man’s wirklich richtig aussprechen benötigts einen zumindest 8 wöchigen Sprachkurs in der Steiermark mit nicht unerheblichem Schilchergenuss, zählt aber im weitesten Sinne als Weiterbildung im Form einer Sprachreise ;-) ) gekostet haben. Man lieb, oder hasst ihn. Dazwischen gibt’s nichts.
Ein ganzer Absatz dem Alkohol, das reicht. Also für heute ;-).
Liebe Grüße,
        Stefan

Donnerstag, 11. April 2013

1. Wiener Brief 2.0


Liebe Leser,
nun ist also endlich so weit, der erste der Wiener Briefe im neuen technischen Gewand erblickt das Welt der Online-Welt. Damit ist das Geheimnis, das nie eines war, auch schon wieder gelüftet. Natürlich steht das 2.0 für den neuen Vertriebskanal meiner Briefe. Nicht dass das E-Mail Schreiben ausgedient hätte, nein, aber man sollte sich doch so weit öffnen können, um zumindest den rudimentärsten technischen Fortschritten zu folgen. Und was bietet sich besser für meine Zwecke an als ein Blog? Wer sich jetzt fragt, was n Blog ist, dem kann ich leider nicht helfen. Erstens bin ich zu neu (man beachte dazu die laufende Nummer 1 der Briefe) und zweitens gibt es bestimmt eine ganz genaue Definition auf Wikipedia, die der wissensdurstige Leser gerne dort nachschlagen kann.
Für alle jene die mit den Wiener Briefen (noch) nichts anfangen können sei gesagt, gut Ding braucht Weile. Toller Spruch! Sagt nämlich genau nichts aus. Aber um hier nicht von Beginn an, meine ersten Leser vollends zu vergraulen, hier ein kurzer Abriss zu den Ereignissen vor dem 1. Wiener Brief 2.0.
Nach einem kurzen beruflichen Abstecher von ungefähr 2 ½ Jahren nach Deutschland, kehrte der Autor wieder zurück in seine Heimat und lies sich in Wien nieder (wieder). Um den Kontakt mit den ehemaligen Kollegen nicht ganz abreißen zu lassen, hat er die Wiener Briefe ins Leben gerufen. Mit zum Teil sehr persönlichen Geschichten aus dem Leben des Autors, mal kurz und knackig, mal elendslang, hielt sowohl er, wie auch die, zum Teil zwangsverpflichteten Abonnenten der Wiener Briefe, den Kontakt über Ländergrenzen hinweg aufrecht. Und das über 15 Briefe lang. Eine ausführliche Zusammenfassung der Briefe 1-15 sei bis auf weiteres den damaligen Empfängern der Briefe vorenthalten. Aber wer weiß, vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft…
Und als alle dachten, das war es wohl (laut meiner entzückenden Freundin ein Wort, dass sich wohl des Öfteren in meinen Texten wiederfinden wird), kommt der 1. Wiener Brief 2.0 daher. Tja, so bin ich nun mal, voller Überraschungen ;-). Falls es einen stört, dass der Autor mit dem Stilmittel Smileys arbeitet (sind Smiley ein Stilmittel?), den bitte ich mit dieser Last zu leben, oder den Blog nicht länger zu verfolgen. Ich setzte die Dinger gerne, aber gezielt ein. Zumindest versuche ich das ;-). Auch wenn sich die Vielfalt der Smiley in sehr engen Grenzen hält :-0.
Nun hat sich die Seite fast von alleine mit allerlei Sinn und Unsinn gefüllt (wobei der Begriff Seite in so nem Blogeintrag ja auch nicht wirklich zutreffend ist), nur nichts persönliches, das die Wiener Briefe bis dato ausgezeichnet hat. Aber dieser erste Brief in der Form eines Blogs bzw. Blogeintrags hat zumindest für mich als kompletten Neuling in der Bloggerszene einen Testcharakter. Soll nur so viel heißen, dass die nächsten Briefe respektive Blogeinträge besser werden ;-).
Noch ein Wort zur geplanten Regelmäßigkeit meiner Briefe, nur um hier klare Fronten zu schaffen und keine überzogene Erwartungshaltung zu erzeugen. Die Briefe schreiben sich nicht von alleine. Und die Briefe sollen ja auch einen Teil meines Lebens transportieren den ich mit Euch teilen möchte. Ein durchschnittliches Leben wie meines, ist da nicht sonderlich hilfreich ;-). So bleibt für Euch nur die Option zu warten.
Für alle jene unter Euch die es gar nicht erst abwarten möchten, bis ich mal wieder was erlebe, dem ich das Potential eines Wiener Briefes zugestehe und ich mich hinsetze und alles niederschreibe und online stelle, kann sich ab sofort mit Lesestoff aus meiner Feder versorgen. Meine Erstveröffentlichung ist online und käuflich zu erwerben. Von irgendwas muss ich ja leben ;-). Naja, das wäre wohl kein schönes Leben, wenn ich es von diesem Buch bestreiten müsste. Aber nichts desto trotz, bitte kaufen. Und nicht nur für Euch, nein, für alle Verwandten und Bekannten und überhaupt… Der junge Mann und das Meer (erhältlich im Shop von www.bod.de). Und ich muss gestehen, dass ich zutiefst enttäuscht wäre, würden Bestellungen (ja, richtig gelesen, die Mehrzahl. Sammelbestellungen sind ok, Buch teilen nicht ;-) ) von meine ehemaligen Kollegen ausbleiben :-(.
So verbleibe ich mit der Aufgeregtheit einer Premiere mit lieben Grüßen,
Stefan